Anamnese: Gezielte Erhebung von Informationen über den Gesundheitszustand, z. B. durch Befragung oder Beobachtung.
Assessment: Ein strukturierter Prozess zur systematischen Erfassung und Bewertung des Pflegebedarfs. Es geht über die reine Anamnese hinaus und nutzt auch Messungen und standardisierte Skalen.
Ein Pflegeassessment hilft, den individuellen Pflegebedarf festzustellen. Es ermöglicht eine gezielte und bedarfsgerechte Pflegeplanung, verbessert die Qualität der Pflege und fördert eine frühzeitige Risikoerkennung (z. B. Dekubitus, Sturzgefahr).
Das Pflegeassessment konzentriert sich entweder auf:
Je nach Zielsetzung werden unterschiedliche Instrumente eingesetzt, um spezifische pflegerische Bedürfnisse zu erfassen und Pflegeinterventionen abzuleiten.
Das Pflegeassessment ist ein wesentlicher Bestandteil des Pflegeprozesses und kann in verschiedene Stufen zum Einsatz kommen:
Das Screening-Assessment dient der schnellen Erfassung von Risiken oder Pflegeproblemen bei der Aufnahme oder beim ersten Kontakt mit einer pflegebedürftigen Person. Es ermöglicht eine rasche Ersteinschätzung, um frühzeitig geeignete Maßnahmen einzuleiten.
Beispiele für Screening-Instrumente:
Nach der Ersteinschätzung folgt eine detailliertere Analyse durch ein Basis- oder Fokusassessment.
Beispiele:
Die im Assessment erhobenen Daten bilden die Grundlage für die Pflegediagnostik und helfen bei der Erstellung standardisierter NANDA-Pflegediagnosen.
Beispiel für den Zusammenhang zwischen Assessment und Pflegediagnose:
Während des Pflegeprozesses werden regelmäßig Überprüfungen durchgeführt, um Veränderungen zu messen und den Pflegeplan ggf. anzupassen.
Beispiele für Evaluationsinstrumente:
Am Ende des Pflegeprozesses wird überprüft, ob die gesetzten Pflegeziele erreicht wurden. Hierbei kommen Instrumente zur Messung pflegerischer Outcomes zum Einsatz.
Beispiele für Outcome-Messungen:
Reuschenbach, B. & Mahler, C. (Hrsg.) (2018) Pflegebezogene Assessmentinstrumente: Internationales Handbuch für Pflegeforschung und -praxis. Bern: Hogrefe , S. 27–55.
Maria Schmidtmüller
Studentin “Angewandte Pflegewissenschaft (B.Sc.)”
Stabsstelle Digitalisierung und Pflegewissenschaft, Universitätsklinikum Augsburg