- Erfassen der Körpergröße und des Körpergewichtes meist direkt bei Aufnahme in Kliniken
- Regelmäßige Kontrolle je nach Krankheit, Therapie und Krankheitsverlauf
Körperlänge messen
- Messung nach Geburt, bei Aufnahme ins Krankenhaus, nach Anordnung
- Ermittlung stehend mit Messlatte oder liegend mit Maßband (möglichst morgens)
- Anwendung einer speziellen Formel bei starken Haltungsschäden des Pflegeempfängers
Körpergewicht bestimmen
- Wichtig für eine Einschätzung des Ernährungs- und Gesundheitszustandes und eine korrekte Dosierung von Medikamenten
- Mithilfe von Steh-, Sitz-, Bettwaagen oder speziellen Patientenliftern
- Geeichte und austarierte Waagen
- Möglichst ähnliche Wiegebedingungen (Waage, Tageszeit, Kleidung)
Körperoberfläche bestimmen
- „Die Körperoberfläche (= KOF) ist die von der Haut bedeckte äußere Oberfläche des gesamten Körpers.“ (Dörr, 2020, S.459)
Body-Mass-Index errechnen (BMI)
„Der BMI dient der Einschätzung und Klassifikation (…) von Untergewicht, Übergewicht und Adipositas.“ (Müller et al., 2007, S.29)
Er errechnet sich wie folgt:
- BMI = Körpergewicht (in kg)/Körpergröße (in m)²
- Ab einem BMI-Wert von <18,5 spricht man bei einem Erwachsenen von Untergewicht.
- 18,5 – 24,9: Normalgewicht
- Ab > 25: Übergewicht (je nach Höhe des BMIs Präadipositas, Adipositas Grad I, II, III
Mit steigendem Alter werden höhere BMI-Werte akzeptiert.
Beachte: der BMI ersetzt nicht die pflegerische Beobachtung und es können sich Abweichungen durch zum Beispiel Ödeme oder viel Sport (mehr Muskeln) ergeben.
Waist-to-Hip-Ratio (WHR)
- Gibt Aufschluss über Fettverteilung im Körper und lässt Rückschlüsse auf bestimmte Gesundheitsrisiken zu.
- Taillenumfang in cm/Hüftumfang in cm
Feststellung eines signifikanten Gewichtsverlustes:
- 5% Gewichtverlust in drei Monaten bzw. 10% in sechs Monaten
- Zu weit gewordene Kleidung, ausgezehrter Körper, tief liegende Augen
- Messung des Wadenumfangs (<31 cm)
- Trizepshautfaltendicke und mittlerer Armumfang
- Laborchemische Parameter, z.B. Albuminwerte
- BIA (bioelektrische Impedanzanalyse) und DXA-Messungen (duales Röntgen-Absorptions-Verfahren) zur Bestimmung des Fett-, Knochen- und Muskelanteils im Körper
-> Erfassung der Lebensmittelaufnahme mithilfe von Ess- und Trinkprotokollen bei Anzeichen einer Über- oder Unter-/Mangelernährung.
- Durchführung auf Anordnung und häufig bei Pflegeempfängern mit Herz-, Kreislauf- bzw. Nierenerkrankungen und/oder mit Stoffwechselstörungen.
- Dokumentation aller Flüssigkeiten, die der Pflegeempfänger über einen bestimmten Zeitraum zu sich genommen und ausgeschieden hat.
- Einfuhr: alle Flüssigkeiten, die oral, enteral oder parenteral zugenommen wurden
- Ausfuhr: alle ausgeschiedenen Körperflüssigkeiten (Urin, Stuhl, Schweiß etc.)
- Ermittlung Bilanz: Subtraktion der gesamten Ausfuhr von der Einfuhr
- Positive Bilanz: wenn Einfuhr höher als Ausfuhr ist
- Negative Bilanz: wenn Ausfuhr höher als Einfuhr ist
- Ausgeglichene Bilanz: Einfuhr = Ausfuhr
- Dokumentation der Werte mit Datum, Uhrzeit und Handzeichen.
Dörr, B. (2020): Ernährung. In: I care Pflege (S. 442-476). Stuttgart: Thieme.
Müller, M. J.; Westenhöfer, J.; Bosy-Westphal, A.; Löser, Chr.; Selberg, O. (2007): Ernährungsmedizinische Untersuchungen. In: Müller, M. J. (Hrsg.), Ernährungsmedizinische Praxis (S. 22-29). Heidelberg: Springer.
Kathrin Ebertsch