Aspiration bezeichnet das Eindringen von Fremdmaterial in die Luftröhre oder Lunge, was zu Atemwegsblockaden, Entzündungen (z. B. Aspirationspneumonie) oder Erstickungsgefahr führen kann.
- Schluckstörungen (Dysphagie): z. B. durch neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Parkinson oder Demenz.
- Bewusstseinsstörungen: z. B. bei Sedierung, Koma oder Narkose.
- Schwäche der Schutzreflexe: z. B. geschwächter Hustenreflex.
- Fehlender Schutz der Atemwege: z. B. bei Tracheostomie oder durch Magensonden.
- Vermeidung von Aspiration: Schutz der Atemwege vor Fremdkörpern.
- Reduzierung von Komplikationen: Vorbeugen von Aspirationspneumonie oder Erstickungsgefahr.
- Förderung der Selbstständigkeit: Unterstützung der sicheren Nahrungsaufnahme.
Lagerung:
- Aufrechte Sitzposition während der Nahrungsaufnahme (mind. 30 Minuten danach).
- Bei immobilen Patienten: Oberkörperhochlagerung (ca. 30–45°).
Kostanpassung:
- Einsatz von angedickten Flüssigkeiten oder pürierter Kost bei Dysphagie.
- Vermeiden von schwer schluckbaren Speisen (z. B. bröselige oder klebrige Nahrung).
Schlucktraining:
- Durchführung von Schluckübungen mit Logopäden.
- Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Schluckkoordination.
Überwachung:
- Langsame Nahrungsaufnahme und gezielte Hilfestellung.
- Kontrolle auf Husten, Würgen oder Atemnot während des Essens.
Technische Unterstützung:
- Nutzung von Magensonden nur unter strengster Indikation.
- Absauggeräte bereitstellen bei hohem Risiko.Was bedeutet Aspiration?
- „Verschlucken“: Getränk oder Nahrung gelangt in die Luftröhre anstatt in die Speiseröhre
- Durch Husten erfolgt Beförderung des verschluckten Inhalts nach oben
- Risikofaktoren: Unzureichendes Husten durch verminderte Wahrnehmung, Schmerzen, Schwäche oder Lähmung
- Lungenentzündung (Pneumonie)
- Atemnot durch Verlegung der Atemwege
Deutsche Gesellschaft für Neurologie (o.D.): Leitlinien zu Dysphagie und Aspirationsprophylaxe. Online verfügbar unter: https://dgn.org/leitlinie/neurogene-dysphagie (zuletzt geprüft am 30.12.2024)
Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM): Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) in Zusammenarbeit mit der GESKES, der AKE, der DGN und der DGG. Klinische Ernährung in der Neurologie. Teil des laufenden S3-Leitlinienprojekts Klinische Ernährung. Online verfügbar unter: https://www.dgem.de/sites/default/files/PDFs/Leitlinien/S3-Leitlinien/073-020l_S3_Klinische_Ernährung_Neurologie_2013-09.pdf (zuletzt geprüft am 30.12.2024).
Menche, N., Keller, C., Teigeler, B. (2023): Pflege heute (8. Aufl., S. 132). Elsevier.
Laura Anderle, Sabrina Tilmes, Mehmet Can