Dekubitus (Druckgeschwür; Plural: Dekubitalulzera): Eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes, typischerweise über knöchernen Vorsprüngen, infolge von Druck oder Druck in Verbindung mit Scherkräften.
Dekubitusprophylaxe: Maßnahmen, um einem Dekubitus vorzubeugen. Druckentlastung und -verteilung gefährdeter Körperstellen haben oberste Priorität.
- "Druckgeschwür“: Durch Minderdurchblutung der Haut bei wenig Bewegung und langem Aufliegen der Haut auf einer Fläche.
- Risikofaktoren: langes Liegen oder Sitzen in selber Position, und unzureichende selbstständige Bewegung, Bettlägerigkeit, mangelhafte Ernährung.
- Beispiele von gefährdeten Hautstellen: Hinterkopf, Schulterblatt, Ellenbogen, Hüfte, Gesäß, Steiß, Ferse, Fußknöchel
- Mobilitätseinschränkung: Unfähigkeit, selbstständig Positionen zu ändern oder Transfers durchzuführen.
- Beeinträchtigter Hautzustand: Vorhandener Dekubitus oder geschädigte Haut.
- Durchblutungsstörungen: Z. B. Arteriosklerose.
- Verminderte Wahrnehmung: Bewusstseinsstörungen oder sensorische Defizite.
- Erkrankungen: Diabetes, schlechter Allgemeinzustand.
- Mangelernährung: Unterernährung oder unzureichender Ernährungszustand.
- Erhöhte Hautfeuchtigkeit: Durch Inkontinenz oder Schwitzen.
- Medizinische Einflüsse: Druck durch Katheter, Schienen, schlechtsitzende Hilfsmittel, lange Operationen.
Jeder bzw. jede dekubitusgefährdete Patient/in erhält eine Prophylaxe, welche die Entstehung eines Dekubitus verhindert.
- Mobilisation: Regelmäßige Bewegung und Lagewechsel (z. B. alle 2 Stunden) entlasten Druckstellen und fördern die Durchblutung.
- Lagerungstechniken: Verwendung druckentlastender Positionierungen wie 30°- oder 135°-Lagerung. Hilfsmittel wie spezielle Matratzen und Kissen unterstützen.
- Hautpflege: Haut regelmäßig kontrollieren und mit pH-neutralen Produkten reinigen. Trockene Haut mit Wasser-in-Öl-Lotion pflegen.
- Ernährung und Flüssigkeit: Sicherstellen einer ausgewogenen Ernährung mit ausreichend Kalorien und Flüssigkeit zur Förderung der Haut- und Gewebeheilung.
- Verwendung von Hilfsmitteln: Einsatz von Weichlagerungsmatratzen, Wechseldrucksystemen und speziellen Sitzkissen.
- Bettklima: Trockene und faltenfreie Bettwäsche verwenden. Feuchtigkeit vermeiden, um Hautmazeration zu verhindern.
- Schulung: Patienten und Angehörige über Präventionsmaßnahmen informieren und motivieren, aktiv mitzuwirken.
Entstehung von Wunden unterschiedlicher Schwere.
Menche, N., Keller, C., Teigeler, B. (2023). Pflege heute (8. Aufl., S. 90). Elsevier
Laura Anderle, Sabrina Tilmes, Mehmet Can