Deprivation bezeichnet einen Mangel an Reizen, sozialen Kontakten oder emotionaler Zuwendung, der zu psychischen und physischen Beeinträchtigungen führen kann. Betroffen sind häufig Menschen in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern oder isolierten Lebenssituationen.
- Sensorische Unterstimulation: z. B. bei Immobilität, Seh- oder Hörverlust.
- Soziale Isolation: z. B. durch Einsamkeit, fehlende Besuche oder Kommunikation.
- Emotionale Vernachlässigung: z. B. mangelnde Zuwendung, Wertschätzung oder Empathie.
- Krankheit oder Behinderung: z. B. bei Demenz oder chronischen Erkrankungen.
- Apathie
- Passivität
- Depression
- Tod
- Förderung von sozialen Kontakten: Verhindern von Einsamkeit und Isolation.
- Anregung der Sinne: Sicherstellen einer vielfältigen sensorischen Stimulation.
- Stärkung des emotionalen Wohlbefindens: Unterstützung bei der Bewältigung von Gefühlen wie Angst oder Trauer.
Soziale Aktivitäten:
- Fördern von Gruppenangeboten (z. B. Spiele, Gespräche, Musiktherapie).
- Regelmäßige Besuche von Angehörigen oder Ehrenamtlichen.
Sinnesförderung:
- Einsatz von Musik, Duftölen, Licht- und Farbreizen.
- Taktile Stimulation, wie Massagen oder Basale Stimulation.
Kommunikation und Zuwendung:
- Zeit für persönliche Gespräche und emotionale Unterstützung nehmen.
- Individuelle Bedürfnisse beachten und respektieren.
Umgebungsgestaltung:
- Schaffung einer ansprechenden und abwechslungsreichen Umgebung.
- Einsatz persönlicher Gegenstände zur Förderung der Identität.Was bedeutet Deprivation?
- Eingeschränkte körperliche und emotionale Zuwendung und verminderte Aufnahme von Sinnesreizen (= „psychischer Hospitalismus“)
- Risikofaktoren: Eingeschränkte Sinneswahrnehmung, Schwierigkeiten mit sozialen Kontakten, psychische Vorerkrankung, einschneidendes Ereignis (z. B. Tod eines Nahestehenden), Veränderte Wohnsituation, neues soziales Umfeld, Isolation durch eine Infektion oder strenge Bettruhe
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Laura Anderle, Sabrina Tilmes, Mehmet Can