Kontraktur (lat. contrahere = zusammenziehen): Veränderung, der an der Gelenkfunktionen beteiligten Strukturen, die Funktions- und Bewegungseinschränkungen zur Folge haben, wodurch sich das Gelenk nicht mehr vollständig beugen, strecken, ab- oder adduzieren lässt.
Kontrakturprophylaxe: Alle Maßnahmen (einschl. Risikoerkennung und Evaluation), die der Entstehung von Kontrakturen vorbeugen.
Die Entstehung von Kontrakturen ist multifaktoriell bedingt und kann eine Sekundärerscheinung vieler Krankheiten sein. In Betracht kommen:
- Immobilität und Bettlägerigkeit
- Lähmungen: Erkrankungen des Nervensystems führen häufig zu Kontrakturen (neurogene Kontrakturen), z. B. Spastischen Lähmungen, Rückenmarkverletzungen, Schlaganfall, Morbus Parkinson, Multipler Sklerose
- Psychische Erkrankungen
- Schonhaltung
- Großflächige Narben
- Gelenkdeformation
- Kontrakturen
- Angeborene Fehlbildungen
- Pflege- und Behandlungsfehler
Ziel der Kontrakturenprophylaxe ist es, die schmerzfreie Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten.
- Gefährdung einschätzen, auf Schmerzen achten.
- Patienten und Patientinnen zu Bewegung aktivieren und motivieren, anleiten.
- Bewegung im Tagesablauf fördern, Bewegungsressourcen nutzen, aktive und passive Bewegungsübungen durchführen.
- Korrekte Positionsunterstützung, häufige Positionswechsel, individueller Einsatz von Hilfsmitteln.
- Zusammenarbeit mit Physio-, Ergotherapeuten und -therapeutinnen.
Menche, N., Keller, C., Teigeler, B. (2023). Pflege heute (8. Aufl., S. 212). Elsevier
Laura Anderle, Sabrina Tilmes, Mehmet Can