Thrombose (Blutpfropfbildung): Lokale Gerinnung in einem Blutgefäß. Je nach Sitz des Thrombus (Blutgerinnsel) innerhalb der Blutstrombahn unterscheidet man zwischen arterieller und venöser Thrombose.
Persönliche Veranlagung
- Frühere Thrombose oder Lungenembolie
- Blutgerinnungsstörung
- Höheres Lebensalter (> 60 Jahre)
- Übergewicht: Body-Mass-Index ≥ 30
- Therapie mit Kontrazeptiva („Pille“)
- Schwangerschaft und Wochenbett
- Ausgeprägte Varikosis
Akutrisiko
- Operative Eingriffe oder Verletzungen mit je nach Art hohem, mittlerem oder geringem Risiko
- Immobilität
- Maligne (bösartige) Erkrankung
- Chronische Herzinsuffizienz, Z. n. Herzinfarkt
- Akute Infektionen, Sepsis, entzündliche Erkrankungen mit Immobilität
Ziele beziehen sich vor allem auf die Verbesserung des venösen Rückflusses, da Gerinnungseigenschaften und Venenwandschädigungen durch pflegerische Maßnahmen nur schwer zu beeinflussen sind.
Die Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe bestehen aus drei Säulen:
Basismaßnahmen
- Frühmobilisation
- Bewegungsübungen
- Anleitung zu Eigenübungen
- Aktive und passive Bewegungsübungen im Bett bei Immobilität
- Individuell angepasste Trinkmenge/Flüssigkeitszufuhr (Kontraindikationen beachten)
Physikalische Maßnahmen
- Medizinischer Thromboseprophylaxestrümpfe (MTS) (Wirksamkeit umstritten)
- Intermittierende pneumatische Kompression (IPK)
- Physikalische Maßnahmen werden bei Kontraindikation für medikamentöse Prophylaxe angewendet
Medikamentöse Maßnahmen
- Heparinisierung
- Weitere Antikoagulanzien
- Verminderte oder unterbrochene Durchblutung des Gewebes
- Absterben von Zellen durch Sauerstoffmangel
Menche, N., Keller, C., Teigeler, B. (2023). Pflege heute (8. Aufl., S. 62). Elsevier
Laura Anderle, Sabrina Tilmes, Mehmet Can