- Zu Beginn jeder Wundbehandlung steht immer die Wundreinigung.
- Verschmutzungen, Beläge, Nekrosen (abgestorbenes Gewebe), Biofilm, Zelltrümmer, Verbandreste oder überschüssiges Wundexsudat werden entfernt.
- Ziel: Reduktion von Erregern in der Wunde
- Erfolgt bei allen Wunden von innen nach außen.
- Reinigung erfolgt per Wischen.
- Primär heilende, aseptische Wunden (mechanische Reinigung mit steriler Kompresse oder sterilem Tupfer) und sekundär heilende Wunden (umfassendere Reinigungsmaßnahmen wie Wundreinigung durch Débridement und Wundspülung)
Unter Débridement versteht man die Abtragung von avitalem Gewebe, Nekrosen und/oder Entfernung von Fremdkörpern bis an intakte anatomische Strukturen heran unter Erhalt von Granulationsgewebe. (Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. 2012)
- Auswischen oder Ausspülen von Belägen oder Verschmutzungen der Wunde mit geeigneten Lösungen (physiologische Wundspüllösung, Antiseptika) unter Verwendung von sterilen Kompressen/Tupfern
- Unterstützende Produkte: Reinigungspad, Reinigungstuch, Reinigungsschwamm, Hydroreinigende Polyacrylatwundauflage
- Reinigung der Wunde z.B. mit Skalpell und Pinzette, Ringkürette, Wasserskalpell, Shaver
- Abtragen des avitalen Gewebes bis in intakte anatomische Strukturen
- Schnell und effektiv, jedoch invasiv und nicht gewebeschonend
- Achtung: keine Anwendung bei Gerinnungsstörungen oder Einnahme von Gerinnungshemmern
- Biochirurgisches Débridement (Larventherapie)
- Autolytisches Débridement (durch Zuführung von Feuchtigkeit durch verschiedene Wundauflagen werden körpereigene Selbstreinigungsprozesse unterstützt)
- Enzymatisches Débridement (Nutzung von biosynthetisch hergestellten proteolytischen Enzymen)
Spülen der Wunde: Das Wundgebiet wird je nach Wundsituation mit der angewärmten Wundspüllösung so lange gespült, bis die aus der Wunde zurücklaufende Spüllösung klar und frei von Rückständen ist. Die Spüllösung sollte wieder komplett aus der Wunde herauskommen.
Protz, K. & Timm, J. H. (2020): Wundmanagement. In: I care Pflege (S. 666-691). Stuttgart: Thieme.
Kathrin Ebertsch