Casemanagement

Juliane Göring and Lisa Daufratshofer M. A./ Juni 2, 2022/ Beruflich Pflegende, Pflegestudierende/ 0Kommentare

Welche Relevanz hat Casemanagement?

  • Case Management entstand bereits Mitte der 1970-er Jahre ein den USA als ein handlungsleitendes Konzept in der Sozialarbeit
  • Da drastische Veränderungen im Hilfs- und Dienstleistungsbereich vorgenommen wurden und die demografische Entwicklung diesen Schritt begünstigten, kam das Konzept Anfang der 1990-er Jahre erst nach Großbritannien und verbreitete sich, von dort aus über verschiedene europäische Länder wie Schweden, Holland, Italien, Frankreich und Deutschland.
  • Dazu kommt, dass der stetige Wettbewerb im Gesundheitswesen und die weit verstreuten und deshalb schlecht ineinander verzahnten verschiedenen Träger und Einrichtungen nicht sehr effizient waren.
  • Immer mehr Menschen waren nicht mehr in der Lage sich bei den komplizierten Gegebenheiten des Gesundheitswesens zurecht zu finden.

Was ist Casemanagement bzw. Fallmanagement?

  • Ganzheitliche Betrachtung des Individuums mit seinen Problemen und Ressourcen
  • Bedarfsgerechte, effektive und effiziente Steuerung
  • Koordination der verschiedenen Professionen
  • Ableiten eines gemeinsames Zieles als Kernelement 

Was sind die Einsatzgebiete von Casemanagement?

  • Pflege (Fokus des Beitrags)
  • Behindertenhilfe
  • Straffälligenarbeit
  • Arbeitsmarktintegration etc.

Was sind die Kernfunktionen von Casemanagement?

Advocacy (Anwaltschaftliche Funktion)

  • Transparenz über bestehende Dienstleistungen für den Klienten
    Sorgen, dass bestehende Dienste dem Bedarf des Klienten
    entsprechen
  • Entwickeln von Angeboten, die den zielgruppenspezifischen Bedürfnissen gerecht werden

Broker (Vermittelnde Funktion)

  • Vermittlung zwischen den zahlreichen Dienstleistungsangeboten
  • Kostensouveräne Verhandlung zwischen Nutzern und Anbietern
  • Identifizierung einer optimalen Versorgungslösung

Gatekeeper (Selektierende Funktion)

  • Als sogenannter „Türwächter“ muss eine Balance zwischen den Ausgaben und der umfassenden Versorgung, beziehungsweise Bedarfsdeckung für Patientinnen und Patienten gefunden werden.
  • Dabei wird der Zugang zum gemeinschaftlichen finanzierten Versorgungssystem zum einen durch punktuelle Auswahl und andererseits durch kontinuierliches Monitoring überprüft.
  • Möglichkeit gesellschaftliche Interessen zu vertreten

Welche Kompetenzen benötigt eine Casemanagerin bzw. ein Casemanager?

  • Ausgeprägte Kommunikations- und Interaktionskompetenz
  • Organisatorische Fertigkeiten
  • Empathie
  • Ökonomische und politische Kompetenz über fundierte System- und Strukturkenntnisse

Literatur

Moxley, D. P. (1997): Case-Management by Design. Refections on Principles and Practice. Chicago IL: Nelson-Hall Publishers.

Raiff, N. R. & Shore, B. K. (1997): Fortschritte im Case-Management. Freiburg: Lambertus.

Wendt, W. R. (2014): Casemanagement im Sozial- und Gesundheitswesen. Eine Einführung. 6. Auflage. Freiburg: Lambertus.

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Juliane Göring
Exam. Gesundheits- und Krankenpflegerin am Therapiezentrum Burgau

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