Enterale Ernährung

Kathrin Ebertsch M.A./ Oktober 18, 2023/ Beruflich Pflegende, Ernährung, Pflegebasismaßnahmen, Pflegestudierende/ 0Kommentare

Bedeutung

  • Enteral = „den Darm betreffend“
  • Versorgung des Pflegeempfängers mit speziellen Nährstoffen über den Magen-Darm-Trakt mit Trinklösungen oder über Ernährungssonden.
  • Physiologischerer und kostengünstigerer Zugangsweg als die parenterale Ernährung.

Sondenarten

  • Naso- und orogastrale bzw. jejunale Sonden (kurzzeitige Ernährung)
  • PEG (langfristige Ernährung; gebräuchlichste Methode)
  • Jet-PEG (langfristige Ernährung)
  • PEJ (langfristige Ernährung, bei kleineren chirurgischen Eingriffen)
  • FNKJ (langfristige Ernährung, bei großen OPs)

Abbildung 1: Die verschiedenen Sondenlagen bei den unterschiedlichen Verfahren der enteralen Ernährung (Huhn, 2019)

Applikation

  • Intermittierend (mehrmals täglich mit ernährungsfreien Intervallen)
  • Kontinuierlich (mit bestimmter Fließgeschwindigkeit)

Weitere zu beachtende Informationen

  • Auswahl der Sondennahrung abhängig vom Nährstoffbedarf, die Dosierung vom Energiebedarf
  • Anrechnung des Flüssigkeitsgehaltes der Sondennahrung auf den täglichen Flüssigkeitsbedarf (siehe Etikett der Nahrung).
  • Kostaufbau sollte langsam und schrittweise über mindestens drei bis fünf Tage erfolgen; Flüssigkeit kann schneller appliziert werden.
  • Spülung der Sonde mit Wasser vor und nach jeder Nahrungsgabe.
  • Schwerkraftapplikation: Verabreichung direkt aus der Flasche bzw. dem Beutel mit einem speziellen Überleitsystem zur Schwerkraftapplikation.
  • Sehr genaue Regulierung der Zufuhrmenge mit einer Ernährungspumpe.
  • Überprüfung der korrekten Lage der Sonde durch pH-Wert Messung im Magensaftaspirat, Magenauskultation oder radiologische Lagekontrolle.

Hygieneregeln im Umgang mit Sondennahrung

  • Standardhygiene durchführen (Händewaschen-/desinfektion)
  • Anschlussstellen der Sonde & des Überleitsystems sollten nicht berührt werden.
  • Angebrochen maximal 24 Stunden im Kühlschrank aufbewahren
  • Nicht länger als acht Stunden bei Raumtemperatur hängen lassen

Komplikationen und pflegerische Maßnahmen

KomplikationenPflegerische Maßnahmen
AspirationWährend und nach der Verabreichung von Sondennahrung Positionierung des Pflegeempfängers möglichst mindestens 30 min. 30° in Oberkörperhochlage
Gastrointestinale Symptome– Je nach Ursache auf Dosierung vom Vortag zurückgehen
– Auf kontinuierliche Zufuhr übergehen
– Überleitsystem wechseln
Ausgetrocknete SchleimhäuteRegelmäßige Mund-/Nasenpflege
Druckstellen bei transnasaler SondeAbwechselnde Fixierung an unterschiedlichen Stellen
Pneumonie bei transnasaler SondePneumonieprophylaxe
Wundinfektion bei PEGRegelmäßiger hygienisch einwandfreier Verbandwechsel
Tabelle 1: Komplikationen und pflegerische Maßnahmen einer enteralen Ernährung

Literatur

Adolph, M.; Pirlich, M. & Reimer, T. (2018): Klinische enterale und parenterale Ernährung. In: Biesalski, H. K. et al. (Hrsg.): Ernährungsmedizin (S. 477-496). Stuttgart: Thieme.

Dörr, B. (2020): Ernährung. In: I care Pflege (S. 442-476). Stuttgart: Thieme.

Huhn, S. (2019): Ernährung. In: PflegeHeute (S. 132-171). München: Elsevier.

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