Journal Club am Universitätsklinikum Augsburg (UKA)

Lena Keppeler M. Sc./ Juli 20, 2023/ Beruflich Pflegende, Journal Club, Pflegestudierende, Pflegewissenschaft/ 0Kommentare

Was ist ein (Nursing) Journal Club?

Darunter sind (bestenfalls regelmäßige) Treffen in kleinen Gruppen zu verstehen, in denen die Möglichkeit besteht wissenschaftliche Veröffentlichungen und Forschungsarbeiten zu besprechen, zu analysieren und zu diskutieren und deren Ergebnisse für die Praxis nutzbar zu machen (Klösch und Dieplinger, 2020).

Warum?

Die Relevanz pflegewissenschaftlicher Forschung und das systematische Einbeziehen von Studienergebnissen in den pflegerischen Handlungsablauf und klinischen Alltag gewinnen zunehmend an Bedeutung. Insbesondere deshalb, da das Arbeiten von Pflegefachpersonen auf Grundlage von Evidence-based-Nursing (EbN) erfolgen sollte.

Die kritische Auseinandersetzung mit Studien soll ermöglichen mit Gewöhnlichem aber auch neuen Erkenntnissen umzugehen und deren Relevanz, im Speziellen für die Patientenversorgung, objektiv einzuschätzen. Ziel ist es, sich aktiv mit Forschungsergebnissen auseinanderzusetzen und diese zu bewerten, Fähigkeiten im Umgang mit wissenschaftlichen Artikeln zu verbessern und dabei erlernte Kernelemente der wissenschaftlichen Methoden zu festigen.

Wie konkret?

Die Umsetzung des Journal Clubs erfolgt einer klaren Struktur:

Im Vorfeld werden ein oder mehrere Artikel zu einem Thema an alle Teilnehmenden des Clubs verschickt mit dem Hinweis diese zu lesen. Dabei stellt die Stabsstelle Pflegewissenschaft und -entwicklung des UKA jedem Teilnehmendem ein sogenanntes Strukturierungsinstrument zur Verfügung. Dies soll auch den noch etwas unerfahrenen Teilnehmenden die Möglichkeit geben, sich zu strukturieren und einen roten Faden bei zu behalten.

Innerhalb der Treffen werden die ausgewählten Artikel in Gruppenarbeit systematisch aufbereitet und anschließend im Plenum kritisch diskutiert. Die Teilnehmer analysieren die Methodik, die Ergebnisse und die Relevanz der Studie für die Pflegepraxis. Dabei werden auch mögliche Anwendungen und Implikationen für die klinische Arbeit erörtert.

Je nach Themenfeld können sowohl Pflegefachpersonen mit verschiedenen Fachgebieten als auch andere Gesundheitsfachpersonen eingeladen werden, an den Sitzungen teilzunehmen.

Abbildung 1: Ablauf des Journal Clubs (eigene Darstellung)

Auf einen Blick (Klösch und Dieplinger, 2020): 

  • Die Journal Clubs finden in Kleingruppen statt;
  • die Organisation sowie Moderation werden von einer Person mit ausreichend wissenschaftlichen Kenntnissen übernommen;
  • Termine des Journal Clubs werden an Arbeitszeiten der Teilnehmenden angepasst; 
  • relevante Fachliteratur wird bereits vor den Journal Clubs ausgehändigt;
  • es werden ggf. Gastdozent:innen zu den Journal Clubs hinzugezogen;
  • es werden Personen unterschiedlicher Skills und Grades in einem Journal Club vereint;
  • kritisches Lesen und aktives Diskutieren stehen im Vordergrund;
  • die Journal Clubs finden in einem geschützten Rahmen statt.

Der Journal Club spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung der Evidenz-basierten Praxis in der Pflege. Die in den Artikeln präsentierten Forschungsergebnisse können als Grundlage für Veränderungen und Verbesserungen in der klinischen Pflegepraxis dienen.

Literatur

Klösch M. und Dieplinger A. (2020): Das Journal-Club-Booklet. Ein Konzept für die Pflegewissenschaft. Springer, Wiesbaden.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicken Sie auf die Sterne, um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?

Lena Keppeler M. Sc.
Pflegewissenschaftlerin am Universitätsklinikum Augsburg

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*