Puls

Laura Anderle and Kathrin Ebertsch M.A./ Februar 10, 2022/ Angehörige, Beruflich Pflegende, Pflegestudierende/ 0Kommentare

Was ist der Puls?

  • Auswurf von Blut in die Arterien bei jedem Herzschlag
  • Pulsentstehung durch Druck des Blutes auf Arterienwand
  • Relevant zur Einschätzung der Herz-Kreislauf Funktion

Messung des Pulses

Wo?

Tastbar an allen Arterien, die oberflächlich/auf Knochen oder Muskeln verlaufen

Art des PulsesWo wird gemessen?Beispiel
Peripherer PulsAn kleinen, körperfernen ArterienHandgelenk unterhalb des Daumenballens (Arteria radialis)
Kniekehle (Arterie poplitea)
Fußrücken (Arteria dorsalis pedis)
Rückseite des Innenknöchels (Arteria dorsalis pedis)
Zentraler PulsAn großen, zentralen ArterienSeitlich am Hals (Arteria carotis)
Leiste (Arteria femoralis)
Tabelle 1 Messung Puls

Wie?

  • Puls tasten
  1. Auflegen der Zeige-, Mittel- und Ringfingerkuppe mit leichtem Druck auf die Arterie
  2. Zählen der Pulsschläge für 15 Sekunden (1. Schlag = 0)
  3. Multiplikation der gezählten Zahl mit 4 -> Pulsschläge pro Minute
  • Bei Unregelmäßigkeiten Zählen der Pulsschläge für eine Minute
  • Tipp: Miss den Puls bei unter Zweijährigen durch Abhören des Herzens oder anhand eines Monitors

Wann?

  • Zur Einschätzung der Herz-Kreislaufleistung
  • Beispiele: Bei Aufnahme, Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen, Operationen, Schwere Verletzungen, Gabe von kreislaufwirksamen Medikamenten, Vergiftungen

Was wird gemessen?

  • Pulsfrequenz = Pulsschläge pro Minute
    • Bei Kindern: Pulsfrequenz = Herzfrequenz, wenn kein Pulsdefizit
AlterPuls/Minute
Frühgeborene100-190
Neugeborene100-180
1.-3. Woche100-220
3. Monat – 2. Lebensjahr80-150
2. – 10. Lebensjahr70-110
Ab 10. Lebensjahr55-90
Erwachsenecirca 70
Tabelle 2 Pulsfrequenz

Veränderungen:

BezeichnungPulsfrequenzBeispiel
TachykardieErhöht – über 100/Minute bei ErwachsenenKörperliche Anstrengung
Pathologisch: Fieber, Blutverlust
BradykardieNiedrig – unter 60/Minute bei ErwachsenenSchlaf, Leistungssportler und -sportlerinnen
Tabelle 3 Veränderungen Pulsfrequenz
  • Pulsrhythmus = Regelmäßigkeit der Pulsschläge
    • Rhythmischer Puls: gleiche Zeitabstände zwischen einzelnen Pulsschlägen
    • Veränderungen: Arrhythmie: ungleichmäßiger Rhythmus, z.B. Elektrolytverschiebung, Herzerkrankungen
  • Pulsqualität = Stärke des gefühlten Pulses
    • Beurteilung der Füllung des Pulses, normal: „weich und gefüllt“
    • Veränderungen:
      • „Hart“, z.B. bei hohem Blutdruck (Hypertonie)
      • „Sehr weich und wenig gefüllt“, z.B. bei niedrigem Blutdruck (Hypotonie)
      • „Fadenförmig, wenig gefüllt“ und tachykard, z.B. im Schock

Literatur

Lauster, M.; Drescher, A.; Wiederhold, D. & Menche, N. (2014): Pflege Heute. 6. Auflage. München: Elsevier Urban & Fischer.

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