Palliative Care

Kathrin Ebertsch M.A./ März 3, 2022/ Angehörige, Beruflich Pflegende, Pflegestudierende/ 0Kommentare

Was bedeutet Palliative Care?

„Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und Patientinnen und ihren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, welche mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen. Dies geschieht durch Vorbeugen und Lindern von Leiden durch frühzeitige Erkennung, sorgfältige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen Problemen körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art“ (WHO, 2020)

Grundprinzipien & Leitgedanken

  • Palliative Care bejaht das Leben und sieht im Sterben einen natürlichen Prozess.
  • Das Leben soll nicht künstlich verlängert und der Sterbeprozess nicht beschleunigt werden.
  • Würdige Begleitung der letzten Lebensphase und des Sterbens bei schwerstkranken Menschen

Was soll mit Palliative Care erreicht werden?

  • Linderung körperlicher Symptome und Schmerzen
  • Ein die individuelle Lebenssituation berücksichtigendes Verständnis des Leidens
  • Zeit und Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen des Krankseins und Sterbens, die im medizinischen Alltag meist nicht vorhanden sind
  • Bestmöglicher Erhalt der Lebensqualität, Nähe, Zuwendung
  • Erfüllung der individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen

Wie werden diese Ziele erreicht?

  • Generell durch Medizin, Pflege, psychosoziale Begleitung und spirituellem Beistand
  • Durch eine personale, am biopsychosozialen Modell orientierte Herangehensweise, die den kranken Menschen mit seinen biographischen Besonderheiten, gesunden Potenzialen und tragfähigen sozialen Bezügen in den Mittelpunkt stellt
  • Hilfe für Patient und Angehörige bei Krankheitsbewältigung durch ganzheitliche Herangehensweise, die das Leiden umfassend lindern soll
  • Frühzeitige Berücksichtigung von körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Dimensionen des Leidens.
  • Vernetztes, multiprofessionelles (basierend auf der Kooperation von Ärzten unterschiedlicher Fachgebiete, Pflegenden, Vertretern weiterer Berufsgruppen, Ehrenamtlichen), sektorenübergreifendes Handeln, intensive Kommunikation aller an der Betreuung Beteiligten
  • Umfassende Versorgung

Indikationen für eine Palliativversorgung

  • Zur Behandlung der Symptome durch medizinische Interventionen erfolgt eher eine Aufnahme auf einer Palliativstation oder im Rahmen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung.
  • Komplexes Beschwerdebild mit hoher Symptomlast
  • Weit fortgeschrittenes und fortschreitendes Erkrankungsstadium
  • Aufgeklärtheit und Information des Patienten bzw. der Patientin über die Behandlungsmöglichkeiten der Grunderkrankung
  • Palliativmedizinische Indikation notwendig

Indikationen für eine Hospizbetreuung

  • Häusliche Gegebenheiten bzw. soziale Voraussetzungen im Umfeld des Betroffenen erlauben keine häusliche Sterbebegleitung.
  • Krankenhausbehandlung ist nicht oder nicht mehr erforderlich.
  • Keine angemessene Betreuung mehr weder zu Hause noch im Pflegeheim
  • Aufwändige pflegerische und psychosoziale Betreuung

Literatur

Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V. (o.J.): Palliative Care. Online verfügbar unter: https://www.dhpv.de/themen_palliativecare.html (zuletzt geprüft am 03.03.2022).

Müller-Busch, H.C. (2011): Definitionen und Ziele in der Palliativmedizin. Internist 53, 7-14.

WHO (2020): Palliative Care. Online verfügbar unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/palliative-care (zuletzt geprüft: 03.03.2022).

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