Wunddokumentation

Kathrin Ebertsch M.A./ März 27, 2023/ Beruflich Pflegende, Pflegestudierende, Pflegetechniken, Wundversorgung/ 0Kommentare

Wozu wird eine Wunddokumentation benötigt?

  • Grundlage für eine koordinierte Therapie
  • Macht Verlauf einer Wundheilung bzw. -therapie erst nachvollziehbar
  • Rechtliche und ökonomische Relevanz (keine Abrechnung und kein Nachweis, wenn nicht dokumentiert)
  • Für gute Teamarbeit notwendig

-> Alle für die Wunde und Wundbehandlung relevante Daten müssen festgehalten werden.

-> Durchführung mit Wunddokumentationsbögen oder über EDV-gestützte Systeme

Welche Informationen sind im Rahmen der Wunddokumentation schriftlich zu fixieren?

Wundanamnese

InhalteBeispiele
Patienten-/Angehörigenwissen zum Verständnis des Krankseins– Zu Wundursache/n
– Zu Bedeutung von speziellen Maßnahmen wie z.B. Kompressionstherapie
– Zu Symptomen
– Zur Wundheilung
Wund- und therapiebedingte Einschränkungen– Schmerzen (Stärke, Lokalisation,…)
– Mobilitäts- & Aktivitätseinschränkungen
– Unangenehme Gerüche, hohe Exsudatmengen, Juckreiz
– Einschränkungen bei der persönlichen Hygiene
– Abhängigkeit von anderen
– Psychosoziale Aspekte (Trauer, Ängste)
– Schlafstörungen
Vorhandene wundbezogene Hilfsmittel– Medizinische Kompressionsstrümpfe
– An-/Ausziehhilfen
– Positionierungshilfen
Selbstmanagementkompetenzen von Patienten und Angehörigen– Umgang mit wund- und therapiebedingten Einschränkungen
– Ernährung
– Mobilität
– Hautschutz und -pflege
– Krankheitsspezifische Maßnahmen
Ergänzende Angaben in der pflegerischen Wundanamnese– Lebensalter des Patienten/ der Patientin
– Soziales Umfeld
– Medikamente
– Unverträglichkeiten/Allergien
– Immunstatus, Tumore
– Kontinenzsituation
– Geistiger und seelischer Zustand des Patienten/der Patientin
– Lebensgewohnheiten (Rauchen, Alkohol, Bewegung, Sport)
– Begleit- und Stoffwechselerkrankungen
– Operationen
Tabelle 1: Inhalte der Wundanamnese

Wundassessment

  • Medizinische Wunddiagnose
  • Wundklassifikation
  • Schweregradeinteilung
  • Bisherige diagnostische und therapeutische Maßnahmen (zur Wundversorgung und Grunderkrankung)
  • Wundlokalisation
  • Wunddauer
  • Rezidivanzahl
  • Wundgröße (Größte Länge und Breite, Wundtiefe, Taschen, Fisteln, Untertunnelungen)
  • Wundrand/-umgebung (unterminiert, mazeriert, neurotisch ödematös, gerötet)
  • Häufigste Gewebeart
  • Wundgeruch
  • Exsudation (Menge, Beschaffenheit, Farbe)
  • Infektionszeichen (Rötung, Schwellung, Überwärmung, Funktionseinschränkung, Schmerzen)

Was sind die Voraussetzungen der bildlichen Wunddokumentation und wie wird diese durchgeführt?

Hintergrund: Visualisierung der schriftlichen Dokumentation des aktuellen Wundzustands und Verdeutlichung des Heilungsverlaufs

Voraussetzungen

  • Aufklärung und Information des Pflegeempfängers bzw. der Pflegeempfängerin über die Fotoerstellung und deren Verbleib
  • Einholen der Zustimmung des Pflegeempfängers bzw. der Pflegeempfängerin oder gesetzlichen Betreuers bzw. Betreuerin und schriftliche Dokumentation in der Akte
  • Bei der Erstellung von Fotos vor Einverständniseinholung ist dieses rückwirkend einzuholen
  • Eindeutige Zuordnung des Fotos zu dem jeweiligen Pflegeempfänger bzw. der Pflegeempfängerin

Durchführung

  • Kenntlich machen der Wundgröße mit einem Einmalmaßband
  • Erstellen der Fotos nach der Wundreinigung
  • Vermeiden von Schattenbildung
  • Verwenden eines neutralen, ruhigen Hintergrundes
  • Achten auf ausreichende Bildschärfe
  • Achten auf gleiche Lichtverhältnisse, gleichen Abstand und gleichen Winkel
  • Wunde sollte mindestens 1/3 des Fotos einnehmen
  • Löschen der Fotos gleich nach dem Überspielen der Speicherkarte, wenn Digitalkameras von mehreren Bereichen genutzt werden

Literatur

Protz, K. & Timm, J. H. (2020): Wundmanagement. In: I care Pflege (S. 666-691). Stuttgart: Thieme.

Protz, K. (2017): Was gehört in die Wunddokumentation?. Die Schwester Der Pfleger, 9, 40-45.

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